Für viele ist das Backen ein rotes Tuch. Während du beim Kochen munter Zutaten austauschen kannst, die du gerade nicht im Schrank hast, nimmt es dir dein Kuchen übel, wenn du nicht genügend Eier oder Mehl parat hast. Zutaten, Zubereitung und Rührzeiten nach Bauchgefühl? Lieber nicht – Backen bedeutet strenges Regelnbefolgen. Unsere 5 Backfehler kommen dir bestimmt bekannt vor!
1. Hefe übergehen gelassen
Gebäck fließt auseinander
Dass Hefe einen muckelig-warmen Ort zum Gehen braucht und nichts für Ungeduldige ist, wissen die meisten Hobbybäcker. Aber ist dir auch bekannt, dass du deinen Hefeteig zu lange aufgehen lassen kannst? Du erkennst, dass dir dieser Fehler passiert ist, wenn dein Gebäck im Ofen auseinanderläuft und flach wird.
Teig muss sich nur verdoppeln
Gehörst du zu den Übervorsichtigen und lässt deinen Hefeteig zu lange gehen, enthält er zu viel Luft und es mangelt ihm an Stabilität. Die Folge: In der Ofenhitze hat er nicht die Kraft nach oben zu wachsen, sondern fällt in sich zusammen und fließt zu den Seiten. Die Fluffigkeit ist dahin. Generell sollte sich dein Hefeteig nicht mehr als verdoppelt haben, bevor du ihn weiterverarbeitest und dann ein weiteres Mal vor dem Backen ruhen lässt.
2. Zucker-Eier-Masse zu kurz aufgeschlagen
20 Minuten lang rühren
Der Biskuitboden gilt als einfach und schnell gebacken. Aber Vorsicht: einfach ja, schnell nein! Denn zu Beginn des Rezepts musst du Zucker und mehrere Eigelb schaumig rühren. Um die richtige Konsistenz der Masse zu erhalten, bei der sich die Zuckerkörner komplett aufgelöst haben, musst du das Gemisch etwa 20 Minuten lang aufschlagen.
Bringt die Lockerheit in den Biskuit
Es ist eine verdammt lange Zeit, für die du dir unbedingt einen Timer stellen solltest. Während dein Arm Sport treibt und lahm wird, trügt dich dein Zeitgefühl! Rührst du die Zucker-Eier-Masse lange genug, kommt ausreichend Luft in die Flüssigkeit und dein Biskuit wird lockerer.
3. Trockene Zutaten zu lange untergerührt
Auf niedriger Stufe mixen
Bei dem einen zu kurz, bei dem anderen zu lang: Viele Kuchenrezepte sind so aufgebaut, dass du zuerst flüssige Zutaten wie Eier, Milch und geschmolzene Schoko verrührst, bevor trockene Zutaten wie Mehl, Backpulver und Backkakao dazukommen. Wichtig ist, dass du diese Beigaben nur auf niedriger Stufe und so kurz wie möglich einrührst. Füge Mehl und Co. nicht nach und nach hinzu, sondern mische sie vorab in einer Schüssel.
So lange wie nötig, so kurz wie möglich
Das heißt: Sobald sich deine trockenen Zutaten in die Masse eingefügt haben, drehe keine Extrarunden mehr mit deinem Rührgerät, um sicher zu gehen, dass sich wirklich alles vermengt hat. Das nimmt deinem Kuchen die lockere und saftige Konsistenz.
4. Backpulver zu früh dazugegeben
Zeitpunkt ist entscheidend
Wunderst du dich darüber, warum das Backpulver in deinem Kuchen mal besser, mal schlechter wirkt? Neben einem abgelaufenen Haltbarkeitsdatum kann es daran liegen, wann du das weiße Pulver den restlichen Zutaten hinzufügst.
Backpulver reagiert sofort mit anderen Zutaten
Backpulver fängt mit seiner chemischen Reaktion an, sobald es mit anderen Zutaten in Kontakt kommt. Bereitest du also zum Beispiel deine trockenen Zutaten in einer Schüssel vor und gibst auch das Backpulver hinzu, beginnt es zu früh zu arbeiten und hat schon an Power verloren, bis der fertige Teig im Ofen landet.
Teig sofort in den heißen Ofen stellen
Aus dem Grunde solltest du deinen Teig nach der Fertigstellung nicht warten lassen. Bereite beim Backen als allererstes die Form vor und schmeiße den Ofen an, damit das Backpulver so lange wie möglich mit voller Energie im Warmen arbeiten kann.
Springform nicht einfetten
Auf das Einfetten der Ränder von deiner Springform solltest du übrigens verzichten, wenn dein Kuchen an Höhe gewinnen soll. Durch das schmierige Fett kann der Teig nicht an den Rändern “hochklettern” und wächst nur in der Mitte – eine mehr oder weniger hübsche Vulkanform ist die Folge.
5. Zutaten für Buttercreme sind zu warm oder kalt
Flockige Buttercreme? Igitt
Viele trauen sich nicht an sie heran, denn sofern sie nicht gelingt, ist die Torte ein Fall für die Tonne: die leckere, kalorienreiche Buttercreme. Haben die Zutaten die falsche Temperatur, wird die Creme flockig und ist so gar nicht schmackhaft.
Pudding nicht in den Kühlschrank
Koche den Pudding am Abend, bevor du die Buttercreme zubereiten möchtest. Lege Klarsichtfolie direkt auf den heißen Pudding, damit er keine Haut bildet und parke ihn in einem kühlen Raum. Ein Kühlschrank macht ihn nur kälter als nötig. Am nächsten Morgen kommt der Pudding schließlich in einen Raum mit Zimmertemperatur, in dem sich auch die Butter, abgedeckt in einer Schale, aufwärmt.
Alles muss Zimmertemperatur haben
Achtung: Es dauert mehrere Stunden, bis die Zutaten auch im Kern etwa 21°C erreicht haben! Die Temperatur musst du unbedingt mit einem Thermometer checken, denn Buttercreme ist pingelig. Hast du die Butter schaumig geschlagen und den Pudding esslöffelweise untergerührt, kannst du je nach Rezept noch geschmolzene Schokolade hinzufügen. Diese kann ruhig zwei bis drei Grad wärmer sein als Pudding und Butter, denn die beiden Zutaten erwärmen sich durch das Verrühren und haben etwa die gleiche Temperatur, bis die Schoko dazukommt.