Diese Kleidung brauchst du zum Reiten

Wenn du dich schon mal auf ein Pferd geschwungen hast, weißt du sicher, wie wichtig die richtige Kleidung beim Reiten ist. Egal, ob du ein erfahrener Reiter bist oder gerade erst anfängst, die passende Ausrüstung kann den Unterschied zwischen einem angenehmen und einem unbequemen Erlebnis ausmachen. Also Augen auf beim Reitklamottenkauf!

Reithose

Eine gut sitzende Reithose ist ein Muss. Sie sollte eng anliegen, aber dennoch ausreichend Bewegungsfreiheit bieten. Verstärkte Knie- und Gesäßpartien bieten zusätzlichen Schutz und Haftbarkeit im Sattel. Achte darauf, dass die Hose keine störenden Nähte hat, die beim Reiten reiben könnten.

Welche Hosenart?

Es gibt einen Unterschied zwischen Reithose und Reitleggins, wie bei normalen Hosen auch. Dabei besteht die Reithose aus einem festeren Material, das sich stabiler und kompakter anfühlt und seine Form beibehält. Die Reitleggings bietet mehr Bewegungsfreiheit und hat nicht so viele Nähte, keine Knöpfe und keinen Reißverschluss am Hosenschlitz. Meistens hat sie auch große (Handy-)Taschen an den Beinen, um kleine Dinge zu verstauen. Die Beinbekleidung für Reiter gibt es in unzähligen Farben und sogar in unterschiedlicher Sommer- und Winterausführung!

Reitstiefel

Achte darauf, dass deine Reitstiefel die richtige Passform haben und eng anliegen, um ein Verrutschen im Steigbügel zu verhindern. Markenstiefel oder sogar maßgefertigte Modelle haben natürlich ihren Preis, bei dem du erstmal schlucken wirst. Doch keine Sorge, du kannst auch zur günstigeren Alternative, den Reitstiefeletten mit Chaps, greifen. 

Reitsocken

Spezielle Reitsocken bieten zusätzlichen Komfort und verhindern das Scheuern und Drücken der Reitstiefel, da sie, wie Kniestrümpfe, hoch bis zu den Kniekehlen reichen. Und was noch super praktisch an den Socken ist: Beim Misten oder Heufüttern klebt sonst alles an der Hose. Mit Socken hast du die Halme eben an diesen und kannst sie leicht entfernen. Außerdem wärmen die langen Socken im Winter – auch hier gibt es extra dicke Wintermodelle.

Reitoberteile 

Prinzipiell gibt es keine bestimmten, vorgeschriebenen Reitoberteile, nicht so wie bei der Reithose. Allerdings kann es sein, dass du beim Reiten viel schwitzt, daher sollte der Stoff deines Oberteils atmungsaktiv sein. Es gibt extra kurz- und langärmelige Oberteile, die dafür gemacht sind, die sogenannten Funktionsshirts. Bei schweißtreibenden Aktivitäten ist ein zuverlässiger Abtransport von Körperwärme und Schweiß nach außen wichtig, um einen gefährlichen Hitzestau sowie die Bildung von unangenehmen Gerüchen zu vermeiden.  

Rundumschutz

Funktionsshirts sorgen nicht nur dafür, dass Reiterinnen und Reiter während der sportlichen Aktivität optimal belüftet werden, sondern sie agieren auch als Isolations- und Schutzschicht gegen äußerliche Einflüsse – dazu zählen witterungsbedingte Einflüsse wie Wind, Wärme und Kälte, aber auch Verletzungen durch Schürfwunden.

Der ideale Schnitt

Funktionsshirts für das Reiten kennzeichnen sich außerdem durch eine körpernahe Passform. Denn die enganliegenden Reitoberteile eignen sich dafür, um den Reitersitz hervorzuheben. Außerdem kann es bei einem langen Damen Pullover lästig sein, sich während des Reitens die ganze Zeit auf den Stoff zu setzen und sich somit immer nur beschränkt bewegen zu können.

Reitjacke oder -weste

Je nach Wetterlage ist eine wasserabweisende und atmungsaktive Reitjacke oder eine warme Weste empfehlenswert, um dich vor Wind und Wetter zu schützen. Achte auf funktionale Details wie verstellbare Ärmelbündchen und eine Kapuze für zusätzlichen Schutz bei Regen. Neben den “normalen” Westen gibt es beim Reiten auch robuste Sicherheitswesten, die deinen Oberkörper bei einem Unfall schützen.

Übrigens: Nach einem Sturz oder nach Stallarbeiten können öfter mal große Flecken auf Oberteil und Hose sein. Aber keine Sorge, mit den richtigen Tipps kannst du Flecken aus Kleidung entfernen, ohne sie in die Reinigung geben zu müssen.

Handschuhe

Reithandschuhe bieten nicht nur einen besseren Griff an den Zügeln, sondern schützen deine Hände auch vor Blasen und Scheuerstellen. Wähle atmungsaktive und strapazierfähige Handschuhe, die einen festen Griff und gleichzeitig eine gute Fingerfertigkeit ermöglichen. Gerade im Winter werden die Hände beim Reiten sehr schnell kalt. Extra warme Winterreithandschuhe können Abhilfe schaffen! Zusätzlich helfen sie dir dabei, trockene Haut im Winter zu vermeiden.

Nicht nur zum Reiten

Doch nicht nur beim Reiten solltest du die Handschuhe tragen, sondern eigentlich immer, sobald du ein Pferd führst. Denn sollte es sich erschrecken und sich losreißen, wird dir Strick oder Zügel durch die Hand geschliffen und es entstehen fiese Verbrennungen und Blasen, die wirklich schmerzhaft sein können.

Reithelm

Deine Sicherheit steht an erster Stelle. Trage immer einen gut sitzenden Reithelm, um dich vor Verletzungen zu schützen, falls du vom Pferd fällst. Eine gute Belüftung und ein verstellbares Gurtsystem sorgen für Komfort und eine individuelle Passform. Nach einem heftigeren Sturz solltest du den Helm unbedingt austauschen, auch wenn er augenscheinlich nicht kaputt aussieht!

Spezielle Ausrüstung

Neben den Grundlagen, die zu einem Reiteroutfit gehören, gibt es natürlich noch zahlreiche weitere, unterschiedliche Ausführungen und Bereiche. So haben zum Beispiel Western- oder Islandreiter ihre ganz eigene Kleidung, die speziell auf ihren Reitstil angepasst ist. Wenn du Turniere reiten möchtest, ist auch dort eine bestimmte Kleidung Pflicht, die du so wahrscheinlich nicht im Kleiderschrank hast. Diese variiert je nach Turnierart und Disziplin.

Do’s & Don’ts

Für die Reitbekleidung gelten noch ein paar generelle Do’s and Don’ts:

Das solltest du beherzigen

• Lagenlook Outfits! Schichte deine Kleidung bei kaltem Wetter, um warm zu bleiben, aber achte darauf, dass du dich trotzdem frei bewegen kannst.
• Achte darauf, dass dein Reitoutfit gut sitzt und keine luftigen Details wie weite Schals hat, die sich verfangen könnten.
• Wähle helle oder reflektierende Farben für deine Reitkleidung, um besser sichtbar zu sein, insbesondere bei Ausritten im Gelände oder in der Dämmerung. Es gibt verschiedene Mützenarten, die vorne eine Lampe integriert haben. Falls du also im Dunklen zu Fuß mit deinem Pferd unterwegs bist, hast du eine Taschenlampe dabei und trotzdem die Hände frei.

Das solltest du vermeiden

• Trage keine offenen Schuhe oder Flip-Flops, da sie keinen ausreichenden Schutz bieten, falls dir ein Pferd aus Versehen mal auf die Füße tritt.
• Verwende keine stark verschlissene oder beschädigte Reitkleidung, da sie möglicherweise nicht mehr ausreichend Schutz bietet.
• Auch solltest du keine Schmuck Klassiker wie Armbändchen tragen, die sich während des Reitens lösen könnten.
• Verzichte am besten nie auf den Reithelm, auch wenn du nur kurz reiten möchtest. Deine Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.