Verschiedene Stoffe und Schnitte hängen an einer Kleiderstange

Materialkunde Mode

Besonders viel kann man sich unter den Materialien, die auf dem Etikett eines Kleidungsstückes aufgelistet sind, manchmal nicht vorstellen. Damit das ab jetzt ein Ende hat und du gut über die Vorzüge und Nachteile des jeweiligen Materials informiert bist, haben wir die wichtigsten Materialien für dich zusammengetragen. So weißt du ab jetzt, was genau beim Kauf in deinen Kleiderschrank wandert und welches Material sich für welchen Zweck eignet.

Pflanzliche Naturfasern

Gelbe und ein blaue Hemden und Hosen aus Leinenstoff

Leinen-Mode

Schon seit vielen Jahrhunderten verwenden Menschen Naturfasern zum Herstellen von Kleidung. Auch heutzutage befinden sich die hochwertigen Fasern in vielen Kleidungsstücken.

Baumwolle

Das wohl bekannteste Material in der Welt der Modestücke: Baumwolle ist der Klassiker unter den Textilfasern und wird aus der Baumwollpflanze gewonnen. Sie ist sehr robust, lange haltbar und genau diese Eigenschaften macht sie so beliebt. Die gute Waschbeständigkeit selbst bei hohen Temperaturen, die Hautfreundlichkeit und der hohe Tragekomfort zählen zu den positiven Eigenschaften der Baumwolle. Sie kratzt nicht und eignet sich hervorragend für Allergiker.

Der Nachteil: Für Sportbekleidung ist Baumwolle nicht das optimale Material. Sie nimmt Feuchtigkeit zwar sehr gut auf, gibt sie aber nur langsam wieder ab. Dazu knittert sie schnell und bei zu häufigem Waschen verblassen die Farben auf Baumwolle schneller. Die Lösung: Bevor du Klamotten zu voreilig wäscht, genügt gründliches Auslüften nach einmaligem Tragen häufig.

Leinen

Die Naturfaser überzeugt nicht nur mit ihrer Reißfestigkeit, sondern bildet auch keine Flusen. Genau wie Baumwolle werden Leinenstoffe gerne für langlebige Mode verwendet. Dazu haben Leinen einen Kühleffekt und liegen auch bei höheren Temperaturen angenehm auf der Haut. Leinenhosen sind also ein absolutes Must-have für den Sommer. Allerdings lässt sich das hochwertige Material schlecht bügeln und es knittert schnell.

Tierische Naturfasern

Kleidung aus tierischen Naturfasern ist zwar von hoher Qualität und Langlebigkeit, kostet aufgrund des aufwendigeren Herstellungsprozesses aber auch etwas mehr.

Wolle

Was aus dem Fell von Schafen oder selten von anderen Säugetieren, wie beispielsweise Ziegen, gewonnen wird, wird vorwiegend zu Geweben und Gestricken verarbeitet. Wolle ist unempfindlich gegen Schmutz, knittert kaum, hält kuschelig warm und ist atmungsaktiv. Sie ist also jeden Cent wert!

Kaschmirwolle

Besonders edel und demnach teuer: Kaschmirwolle wird aus dem Unterfell der Kaschmirziege gefertigt. Die hochwertige Naturfaser kratzt nicht, hält Wärme zurück, ist flexibel, hautfreundlich und weist optimal Feuchtigkeit ab. In der Natur kommt Kaschmirwolle in Weiß, Braun, Grau und Schwarz vor. Da sie aber gut Farbe aufnimmt, gibt es Kleidungsstücke aus Kaschmirwolle in diversen Nuancen.

Seide

Fließender Seidenstoff auf weißem Untergrund

Kleidung aus Seide

Sie wird aus den Kokons der Seidenspinnraupe hergestellt und besteht hauptsächlich aus Keratin, welches für den typischen Glanz des Materials verantwortlich ist. Sie ist reißfest, hautsympathisch und besitzt antibakterielle und wärmeisolierende Eigenschaften. Dadurch hält Seide im Winter angenehm warm und sorgt im Sommer für ein luftiges Trageerlebnis. Das empfindliche Material ist atmungsaktiv, leicht und glatt auf der Haut. Hohe Temperaturen oder mechanische Beanspruchung mag Seide überhaupt nicht.

Chemiefasern

Im Laufe des 20. Jahrhunderts gewannen synthetische Fasern immer mehr an Bedeutung in der Fashion-Industrie. Seitdem sind sie aus dem Herstellungsprozess von Kleidungsstücken nicht mehr wegzudenken. Sie bringen viele Vorteile, aber auch einige Nachteile mit sich.

Viskose

Viskose wird aus den natürlichen Grundstoffen Eukalyptus, Pinien- und Buchenholz gefertigt. Obwohl das Herstellungsverfahren extrem aufwendig ist, lohnt es sich aufgrund der vielfältigen, flexiblen Verwendung und geringen Kosten. Häufig werden die künstlich erzeugten Fasern anteilig in Damenblusen, Kleidern und Röcken verwendet. Viskose ist hautverträglich, leicht zu färben, glänzt dezent und ist antistatisch. Wichtig: Nur im Schonwaschgang waschen, da das Material schnell einlaufen kann.

Modal

Modal ähnelt Viskose, ist besonders weich und hautverträglich und wird aus Buchenholz hergestellt. Die ökologische und feste Kunstfaser mit natürlichem Ursprung nimmt Feuchtigkeit sehr gut auf und trocknet schnell.

Polyester

Bei diesem Material handelt es sich um eine chemisch hergestellte Kunstfaser, die häufig in Fleece- und Mikrofaserprodukten und Futterstoffen zum Einsatz kommt. Sie ist elastisch, leicht, strapazierfähig und reißfest. Gerade im Bereich der Fitnesskleidung wird Polyester besonders gerne verwendet, da es schnell trocknet und wenig Feuchtigkeit aufnimmt. Dies ist aber auch der Grund, warum du in Polyester im Alltag schneller schwitzt. Häufig wird Polyester auch mit Baumwolle oder Viskose vermischt.

Elasthan

Die hohe Dehnbarkeit und Formbeständigkeit machen Elasthan zu einem einzigartigen Material. Dazu lässt es sich leicht färben und findet so in vielen Bereichen der Damenmode und Herrenmode Verwendung. Es schmiegt sich der Haut an, trocknet schnell und eignet sich daher ebenfalls für Sportkleidung. Häufig macht Elasthan nur einen kleine Anteil in stretchiger Kleidung aus und ist mit Baumwolle oder Polyester vermischt.

Polyacryl

Es zählt zu den beliebtesten Kunstfasern, ist reiß- und scheuerfest und wird gerne für Strickwaren, Jacken und Trainingsanzüge verwendet. Polyacryl ist formstabil, leicht und wärmend. Allerdings sind die Fasern hitzeempfindlich und gleichen Temperaturen nicht aus.