Pflegesymbole Kleidung

Pflegesymbole Kleidung

Das neue Lieblingsoberteil schnell vorm ersten Tragen in die Waschmaschine stecken, um es dann stolz vorzuführen – Doch oh Schreck, der Stoff ist ja ganz verzogen! Da hätte sich ein Blick auf das Waschetikett des Kleidungsstücks gelohnt! Doch die teils kryptischen Symbole sind leider nicht immer selbsterklärend. Wir bringen Licht in den Pflegedschungel!

Temperatur und Schleuderzahl

Gradzahl

Dass die Zahl auf dem Textilpflegeetikett die Gradzahl angibt, mit der das Kleidungsstück gewaschen werden darf, liegt auf der Hand. Bei Kleidung sind es in der Regel 30°C oder 40°C, bei Handtüchern oder Bettwäsche 60°C, manchmal sogar 90°C Kochwäsche. Wascht ihr euer neues Lieblingsshirt heißer als erlaubt, kann es einlaufen.

Schleudern

Doch was bedeutet es, wenn der Badezuber mit der Gradzahl ein oder sogar zwei Mal unterstrichen ist? In diesem Fall ist Vorsicht geboten, denn das Textil darf nur schonend bis sehr schonend geschleudert werden – wenn es zum Beispiel aus Wolle oder einem anderen empfindlichen Stoff besteht. Wählt ein entsprechendes Schonwaschprogramm bei eurer Waschmaschine oder regelt die Schleuderzahl manuell herunter. Beachtet ihr diese Angabe nicht, kann es dazu kommen, dass das Material ausleiert und der perfekte Sitz nicht mehr gegeben ist.

Handwäsche

Tunkt sich eine Hand in den Badezuber, müsst ihr selbst tätig werden. Denn diese Kleidungsstücke verlangen eine schonende Handwäsche, was zum Beispiel oft bei BHs der Fall ist. Auch wenn eure Waschmaschine ein Handwäscheprogramm anbietet: So schonend wie mit der eigenen Hand wird sie nicht mit euren Stücken umgehen.

Noch empfindlicher: gar nicht waschen

Achtet vor dem Kauf unbedingt auf die Spezies „Mich darf man gar nicht waschen“, weil diese weitere Kosten für die Reinigung verursacht. Den durchgestrichenen Badezuber findet ihr häufig bei Wintermänteln, Sakkos oder Lederjacken. Steckt ihr diese Kleidungsstücke in die Waschmaschine, ruiniert ihr sie. Wenn keine vorsichtige, manuelle Fleckentfernung hilft, bleibt nur der Gang in die Reinigung (siehe „Chemische Reinigung“ und „Nassreinigung“).

Bleichen

Meistens verboten

Auch wenn die wenigsten auf die Idee kommen, ihre Jeans oder ihr Oberteil zu bleichen, ist es in der Regel die zweite Angabe auf dem Pflegeetikett. Meistens ist das Dreieck ohnehin durchgestrichen, das Bleichen ist also nicht erlaubt. Achtet entsprechend bei eurem Waschmittel darauf, dass dort keine bleichenden Stoffe enthalten sind, ansonsten geht nach und nach die Farbe flöten.

Mit Chlor oder Sauerstoff

Seht ihr nur ein Dreieck, dürft ihr das Textil mit Chlor oder Sauerstoff bleichen. Das bietet sich zum Beispiel bei hartnäckigen Flecken die Deorückständen, Senf, Tomate oder eingetrocknetem Blut an.

Wäschetrockner

Allgemein: so selten wie möglich!

Aus der Waschmaschine schnell in den Trockner: Generell mögen eure Kleidungsstücke diesen Vorgang gar nicht, da die Beanspruchung enorm ist. Deshalb vorab: Mutet vor allem Damenjeans oder Herrenjeans den Trockner so selten wie möglich zu, auch wenn der Kreis im Quadrat nicht durchgestrichen ist. Bei Hosen ist der Sitz noch wichtiger als bei Oberteilen und der Trocknungsvorgang geht stark zu Lasten der Form.

Mehr Punkte = mehr Hitze

Im Gegensatz zur Temperaturangabe, bei der mehr Striche schonenderes Verhalten erfordern, wird es beim Trockner mit mehr Punkten unempfindlicher. Ein Punkt bedeutet also, dass das Kleidungsstück schonend und nur bei niedriger Temperatur getrocknet werden darf, zwei Punkte stehen bereits für einen normalen Trocknungsvorgang und bei drei Punkten dürft ihr die Hitze richtig aufdrehen.

Bügeln

Bei der Hitze bleibt es auf dem Pflegeetikett einheitlich: Auch das Bügeleisen enthält mehr Punkte, je heißer das Textil gebügelt werden darf. Ein Punkt steht für geringe Hitze, drei Punkte meinen eine hohe Temperatur. Seide, Nylon oder Viskose sind zum Beispiel Stoffe, die es mit 130°C bis 160°C „kühler“ mögen, Baumwolle oder Leinen machen dagegen Temperaturen bis zu 220°C nichts aus.

Chemische Reinigung

Infos für die Profis

Ein Kreis weist darauf hin, ob ein Kleidungsstück chemisch gereinigt werden darf oder nicht. Diese Angabe ist für euch weniger relevant, da ihr selbst vermutlich keine professionelle Reinigung an eurem Lieblingsstück vornehmen werdet. Wenn der Kreis durchgekreuzt ist, ist eine chemische Reinigung ohnehin verboten.

F oder P

Steht ein Buchstabe im Kreis, sagt dieser euch, womit das Textil chemisch gereinigt werden darf: Ein F meint Kohlenwasserstofflösungsmittel, ein P bedeutet Perchlorethylen. Je öfter das Symbol unterstrichen ist, desto schonender muss der Vorgang durchgeführt werden.

Trockenreinigung

Diese Art der Säuberung wird auch Trockenreinigung genannt, was etwas irreführend ist, denn trocken bleibt das Textil nicht. Es wird statt Wasser aber mit Lösungsmitteln gereinigt – Ein Vorteil etwa für Sakkos oder Brautkleider, bei denen die Fasern durch Wasser nur aufquellen würden und damit die Form leidet.

Nassreinigung

Reinigung mit Laugen

Sie ist das Gegenteil zur klassischen Trockenreinigung und kündigt sich mit einem W in einem Kreis an: die professionelle Nassreinigung. Sie hat nichts mit der normalen Reinigung in der Waschmaschine zu tun, denn es kommen Laugen zum Einsatz, die effektiver sind als normale Waschmittel. Auch hier zeigt die Anzahl der Striche wieder an, wie schonend die Nassreinigung durchgeführt werden muss.

Umweltschonender als Trockenreinigung

Diese Säuberungsart kommt mit weniger Chemikalien als die Trockenreinigung aus. Trotzdem gilt auch hier: Diese Reinigung ist eine Sache für Profis und bedarf Fachkenntnisse.

Herrscht jetzt wieder Klarheit bei der Pflege von Kleidung? Schneidet nach dem Kauf am besten nicht sofort das Pflegeetikett heraus, weil es eventuell piksen könnte – Es enthält wichtige Informationen, um so lange wie möglich Freude am neuen Lieblingsstück zu haben.