Flecken bleiben beim Kochen häufig nicht aus

Flecken bleiben beim Kochen häufig nicht aus

Wer regelmäßig am Herd steht und trotz besseren Wissens auf das Tragen einer Kochschürze verzichtet, wird folgende Situation gut kennen: Der Topf kocht, die Pfanne brutzelt, der Ofen ist im vollen Gang – und schon ist es passiert! Mal wieder sind in all der Hektik unschöne Flecken auf der Kleidung gelandet. Und natürlich hat man es zu allem Überfluss auch noch mit einem der hartnäckigsten aller Gegner im großen Fleckenkampf zu tun. Schnell ist dann der Frust größer als die Freude am Essen. Um dem zukünftig entgegenwirken zu können, haben wir einige Tipps zusammengestellt, wie man auch besonders fiesen Flecken den Kampf ansagen kann.

Die Tücken der Tomate

Tomaten belegen im Ranking der beliebtesten Gemüsesorten der Deutschen den zweiten Platz und sind somit aus kaum einer Küche wegzudenken. Gerade bei Kindern sind Nudeln mit Tomatensoße sehr beliebt. Das bleibt meist nicht ohne Konsequenzen. Wer beim Kochen noch von einem Malheur verschont geblieben ist, der wird spätestens am Esstisch mit einer großen Herausforderung konfrontiert. Das Essen langer Nudeln wie Spaghetti oder Tagliatelle ist eine Kunst, die meist nicht ganz fleckfrei beherrscht wird.

Haben sich wieder einmal ein paar hübsche Spritzer auf der Kleidung verirrt gilt schnelles Handeln. Tomatenflecken lassen sich nämlich am leichtesten entfernen, solange sie noch nicht fest in die Kleidung eingetrocknet sind. Bei der Fleckenbekämpfung kommt es auf die Zusammensetzung an: Tomatenflecken in Kombination mit Öl oder Fett sollten mit kaltem Wasser vorbehandelt werden, während sich Tomatenflecken mit Essig und Zucker besser mit lauwarmen Wasser entfernen lassen. Für die Vorbehandlung eignen sich sowohl chemische Reiniger wie Waschbenzin oder Fleckensalz als auch verschiedene Hausmittel wie kohlensäurehaltiges Mineralwasser, klarer Essig und Rasierschaum. All diese Hilfsmittel sollten eine Weile einwirken können, bevor die Kleidung in die Waschmaschine gegeben wird. Bei heller Kleidung kann in letzter Instanz auch zu Bleichmitteln gegriffen werden. Trocknen sollte das Ganze im besten Fall dann unter freiem Himmel. Der in Tomaten enthaltene Stoff „Betacarotin“ ist nämlich sehr lichtempfindlich und bleicht daher in der Sonne aus.

Der rebellische Rotwein

Doch nicht nur Tomaten hinterlassen unschöne rote Spuren. Auch der gute Rotwein kann beim Verfeinern von Soßen zum Feind werden, wenn er sich versehentlich über die eigene Kleidung ergießt. Hier gilt es möglichst schnell zu reagieren. Haben sich die im Wein enthaltenen Tannine erst einmal richtig mit dem Gewebe verbunden, sind sie nur noch schwierig oder gar nicht mehr zu entfernen. Zuallererst sollte man dem Rotweinfleck daher möglichst viel Feuchtigkeit entziehen. Dies gelingt am besten, indem die betroffene Stelle mit Küchenpapier betupft oder mit Salz bestreut wird. Im Anschluss sollte die Verunreinigung unter kaltem Wasser ausgespült und umgehend per Handwäsche oder in der Waschmaschine beseitigt werden.

Das Curry-Chaos

Besonders beliebt in der indischen Küche und überaus unerfreulich in Kombination mit Textilen ist die Gewürzmischung, die der heiß begehrten deutschen Currywurst zu ihrem Namen verhalf. Currypulver ist eine Mixtur aus unterschiedlichen Zutaten wie Kreuzkümmel, Koriander, Pfeffer, Kardamom, Kurkuma und Chili, die bei Unachtsamkeit leuchtend gelbe und schwer entfernbare Flecken hinterlässt. Ist das Unglück jedoch passiert, muss die betroffene Stelle erst wie beim Rotweinfleck vorsichtig abgetupft und schließlich mit warmem Wasser ausgespült werden. Vor dem Waschgang empfiehlt es sich, das Kleidungstück mit Glycerin vorzubehandeln. Hierbei ist Vorsicht geboten: das Vorgehen eignet sich nicht bei empfindlichen Stoffen wie Seide. Die höchste Chance den Fleck schnell und vollständig wieder los zu werden hat man mit einer Wäsche bei möglichst hoher Temperatur – natürlich in Rücksichtnahme der Waschempfehlungen des Kleidungsetiketts.

Ölige Angelegenheiten

So häufig wie Öl in der Küche zum Einsatz kommt, so häufig sorgt es auch für unerfreuliche Verschmutzungen. Glücklicherweise bedarf es bei der Entfernung derartiger Flecken meist keiner aggressiven Reinigungsmittel, sondern schlichtweg kleiner Helferlein, die in jedem Haushalt zu finden sind. Speiseöl wird man meist nämlich schon unter Einsatz von üblichen Spülmitteln oder Flüssigseifen schnell wieder los. Hat man es mit empfindlicheren Textilien zu tun, so kann auch Speisestärke dabei helfen, das Fett wieder aus der Kleidung zu ziehen. Den Fleck einfach bestreuen und das ganze über Nacht einwirken lassen. Dann am nächsten Tag vorsichtig ausbürsten und wie gewohnt in die Waschmaschine geben. Und wer hätte es gedacht? Selbst Butter kann bei öligen Missgeschicken der Retter in der Not sein. Tatsächlich hat Butter nämlich aufgrund ihrer Buttersäure eine fettlösende Wirkung. Wird sie auf den Fleck aufgetragen, ist dieser nach der anschließenden Wäsche nur noch Geschichte.

Wichtig: Margarine ist für dieses Vorgehen ungeeignet.

Die Lösung aller Probleme

Wer es jedoch endgültig leid ist, sich den Herausforderungen der kulinarischen Fleckenvielfalt immer wieder stellen zu müssen, dem raten wir zukünftig den Flecken einen Schritt voraus zu sein. Am besten schützt sich, wer bei der nächsten Kochaktion zu ausrangierter Kleidung greift, eine schützende Schürze trägt oder sein Essen einfach mal ganz bequem von anderen kochen und nach Hause kommen lässt.