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Ein anderes Land, eine fremde Sprache, unterschiedliche Kulturen. Anders sorgt im Zusammenhang mit hohen Allergien für eine wachsende Anspannung – nicht nur beim Allergiker selbst, sondern auch in seinem Umfeld. Leidest du unter einer ausgeprägten Lebensmittelallergie, bedeutet das allerdings nicht, dass du auf deinen Urlaub verzichten musst. Es bedarf nur ein wenig Vorbereitung, damit du die Zeit vollends genießen kannst.
Reisen als Hochallergiker
In Deutschland leiden in etwa 2-3% der Erwachsenen unter Allergien. Diese äußern sich im Gegensatz zu Unverträglichkeiten nicht durch Bauchschmerzen, sondern mit starken Hautveränderungen in Form von Schwellungen. Zeigt sich die Reaktion deines Immunsystems nicht nur oberflächlich, sondern auch durch Atemnot, kann das lebensbedrohlich werden und ohne medizinische Hilfe sogar bis zum Kreislaufversagen führen. In diesem Fall spricht man von Anaphylaxie.
In den Urlaub fahren ist somit ausgeschlossen? Nicht unbedingt, denn prinzipiell stehen einem Hochallergiker alle Türen offen. Du musst nur anders an sie herantreten. In erster Linie ist die RAST-Klasse entscheidend, also der Grad deiner Allergien. Doch selbst wenn sie der höchsten Stufe zugeordnet sind, ist Reisen nicht unmöglich.
Notfallset verschreiben lassen
Um dir ein wenig Sicherheit zu geben und dich nicht vollkommen im Dunkeln tappen zu lassen, suche deinen Arzt auf und sprich mit ihm über deine Urlaubspläne. Je nach Ausprägung deiner Allergien besteht die Möglichkeit, dass er dir Notfallmedizin verschreibt, die im Fall der Fälle Leben retten kann. Gerade bei einem anaphylaktischen Schock ist schnelles Handeln gefragt – durch das Mitführen dieses dreiteiligen Notfallsets kannst du im worst case agieren und wertvolle Zeit überbrücken, bis der Notarzt eintrifft.
Bist du bereits im Besitz eines solchen Sets, checke rechtzeitig das Mindesthaltbarkeitsdatum der Medizin. Zwar geht die Wirkung nach Ablauf des MHDs nicht gänzlich verloren, trotzdem solltest du auf Nummer sicher gehen. Besorge dir bei einer Reise mit dem Flugzeug eine ärztliche Bescheinigung, damit du die Medizin im Handgepäck mitführen darfst.
Hotel auswählen
Allergiker haben ein hochsensibles Geruchsempfinden – das liegt schlichtweg daran, dass der Körper so besser und schneller Gefahrenquellen ausmachen kann. Das führt allerdings auch dazu, dass sie vieles anders wahrnehmen. Sorge deshalb schon bei der Wahl deiner Unterkunft vor.
Die richtige Zimmerausstattung
Vermeide ein Zimmer mit ausgelegtem Teppich und wähle stattdessen einen Parkettboden. Dieser ist nicht nur leichter zu reinigen, es setzen sich auch weniger Staubkörner auf einer glatten Oberfläche fest.
Keine Haustiere
So sehr wir Hunde und Katzen auch lieben – nicht immer belaufen sich starke Allergien ausschließlich auf Lebensmittel. Manche Menschen reagieren so stark auf Fellnasen und Flauschpfoten, dass du auch in diesem Punkt vorsorgen kannst. Damit du nicht mit einem Kratzen im Hals und juckenden Augen am Pool hockst, suche dir ein Hotel heraus, in dem keine Haustiere erlaubt sind. Egal, wie gut das Zimmer gereinigt wird – Tierhaare setzen sich leider in allen Ecken fest.
Auch beim Bettbezug ist Vorsicht geboten. Zwar bieten die meisten Hotels mittlerweile ausschließlich allergikerfreundliche Bettwäsche an, gerade in kleineren Hotels kann es jedoch vorkommen, dass dem nicht so ist. Sind Daunen explizit erwähnt und du reagierst auf die warmen Federn, frage vor dem Buchen direkt beim Hotel an, ob während deiner Anwesenheit für Ersatz gesorgt werden kann.
Mit Kochnische
Wenn du schon vorab weißt, dass vom All-inclusive-Buffet sowieso nur die Hälfte für dich infrage kommt, ist ein Zimmer mit Kochnische eine Überlegung wert. Gerade wenn du auf dein Budget achten musst, ist Kochen im Urlaub eine Alternative.
Bekanntes essen
Möchtest du deinen Urlaub jedoch in vollen Zügen genießen und dich durch die Leckereien futtern, ist auch das kein Problem. Bei dir landet das auf dem Teller, was du kennst – oder von dem du weißt, dass in der Mahlzeit nichts enthalten sein kann, was dir gefährlich werden könnte. Auch wenn du dich bei einem ausgefallenen Buffet das ein oder andere Mal zurückhalten musst, kannst du den Urlaub trotzdem genießen.
Allergien in Landessprache aufschreiben
Um dir eine zusätzliche Sicherheit zu geben, schreibe deine gesamten Allergien in der Landessprache auf und führe den kleinen Spickzettel mit dir – beispielsweise in deiner Handyhülle. Entweder fragst du das Personal gezielt nach den Zutaten oder reichst den Zettel weiter.
Reiseführer im Handgepäck
Zu guter Letzt ein Tipp, der in vielerlei Hinsicht wertvoll ist: Denk unbedingt an einen Reiseführer. Für eine besonders entspannte Anreise lohnt es sich, darin zu schmökern. Du erfährst so nicht nur etwas über das Land, die schönsten Sehenswürdigkeiten oder geheime Hotspots, auf den letzten Seiten sind zudem wichtige Informationen für eine ärztliche Versorgung sowie dafür nützliches Vokabular aufgeführt.