Hildesheimer Kirchen

Hildesheimer Kirchen

Ist man in der Innenstadt Hildesheims unterwegs, kommt man das eine oder andere Mal an einer Kirche vorbei. Für Hildesheim nicht ungewöhnlich, denn das gesamte Stadtbild ist von den monumentalen Sakralbauten geprägt. Doch hinter diesen Kirchengebäuden steckt viel mehr als der kirchliche Glaube – nämlich eine ereignisreiche Geschichte, die mehr als 1000 Jahre alt ist.

Hildesheim als Bischofsstadt

Ursprünglich waren es politische Gründe, die Hildesheim zur Bischofsstadt kürten. Unter den Bischöfen Bernward und Godehard entwickelte sich die Stadt mit der Zeit zu einer kirchlichen Kaderschmiede, in der zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert jeder vierte deutsche Bischof die Domschule besuchte. Bis heute zählt das Bistum Hildesheim zu den bekanntesten Bischofssitzen deutschlandweit.

Der Einschnitt

Auch die Stadt Hildesheim blieb nicht von negativen Vorkommnissen verschont: Der Zweite Weltkrieg gehört zu den Ereignissen, an die man ungern zurückdenkt, die Geschichte der Stadt aber maßgebend geprägt haben. Großteile Hildesheims wurden im Jahr 1945 durch die Luftangriffe der Alliierten zerstört – auch viele der religiösen Kirchenbauten blieben von dieser Gewalt nicht verschont. Ein jahrelanger Wiederaufbau der monumentalen Gebäude schrieben sich in der Stadtgeschichte fest.

Hildesheims eindrucksvollste Kirchen

Mariendom

Der Dom gilt als Wahrzeichen der Stadt, ist jedoch nur eine von zahlreichen Kirchen, die das Stadtbild Hildesheims prägen. Die Kathedrale von Hildesheim entstammt der romanischen Baukunst und befindet sich seit 1985 im Weltkulturerbe.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Kirchengebäude aufgrund der Luftangriffe auf Hildesheim erst beschädigt, Ende März 1945 infolge von Spreng- und Brandbomben dann vollkommen zerstört. Nach dem Wiederaufbau musste der Hildesheimer Mariendom als einziger Dom Deutschlands neu geweiht werden.

Dieses Kirchengebäude ist bekannt für seinen tausendjährigen Rosenstock. Kleine Fliesen mit einer roten Rose weisen den Weg aus jeder Ecke der Innenstadt zu dem religiösen Hoffnungsträger. Jährlich zieht dieses Attribut hunderte Touristen in seinen Bann. Der Dom ist ebenfalls für seine Bernwardinischen Bronzegüsse, wie die doppelflügelige Erztür und die Christussäule, berühmt.

Monumentale Kirchengebäude

Monumentale Kirchengebäude

St. Michaelis

Die Kirche St. Michaelis – oder auch Michaeliskirche genannt – befindet sich seit 1985 im Weltkulturerbe der UNESCO und zählt mit zum größten Stolz der Stadt. Nachdem die Kirche im Zweiten Weltkrieg erheblichen Schaden genommen und von 1950 bis 1957 wiederaufgebaut wurde, feierte sie im Jahr 2010 ihr 1000-jähriges Jubiläum.

Die bemalte Holzdecke aus dem 13. Jahrhundert, die Engelschorschranke und die Kapitelle, der Kreuzgang und die Krypta mit dem Grab von Bischof Bernward machen einen Abstecher in das Kirchengebäude lohnenswert.

St. Andreas

Die von 1951 bis 1965 wieder aufgebaute Bürgerkirche hat mit 114,5 Metern Höhe den höchsten Kirchturm in ganz Niedersachsen. Erklimmt man die 364 Treppenstufen bis in den Turm, kommt man bei gutem Wetter in den Genuss einer fantastischen Aussicht über ganz Hildesheim. Von hier aus kann man mehr als zehn Turmspitzen der umliegenden Kirchen sehen. Ist die Sicht klar, sind das Schloss Marienburg, der Brocken sowie das Leinebergland auf einmal ganz nah.

St. Godehard

Auch die St. Godehard zählt zu den bekannten Kirchen Hildesheims. Sie ist einer der Sakralbauten, der während des Krieges kaum von der Zerstörung betroffen waren und bis heute unverändert erhalten geblieben ist. Sie gilt als spektakuläre Sehenswürdigkeit und ist Anlaufstelle für viele Touristen.

St. Lamberti

Im Gegensatz zu der Godehardikirche wurde die St. Lamberti während des Zweiten Weltkrieges nahezu vollständig zerstört. Nachdem die Kirche im Jahr 1952 wiederaufgebaut wurde, blieb die Ruine der Sakristei als mahnende Erinnerung an diese schwere Zeit erhalten. Sowohl die St. Lamberti als auch die St. Godehard zeigen zwei Seiten des Kriegsschrecken.

St. Jakobi

Jeder, der durch die Hildesheimer Fußgängerzone schlendert, kommt auch an der St. Jakobi vorbei. Die Citykirche wandelt sich in einen Ort, von dem literarische sowie spirituelle Impulse ausgehen. Als Literaturhaus ist die St. Jakobi noch recht jung.

Sehenswert

Es gibt kaum eine Stadt, die so viele eindrucksvolle Kirchen vorzuweisen hat wie Hildesheim. Allein dieser Bauten wegen zahlt sich ein Besuch der Stadt aus! Es gibt allerdings auch Kirchengebäude, in deren Nähe man nicht nur Hildesheim genießen, sondern auch die Hildesheimer Natur kennenlernen kann.

Klosterkirche Marienrode

Ist man an Kirchen oder Klöstern außerhalb der Stadt interessiert, lohnt sich ein Abstecher in den Südwesten Hildesheims. In einem hügeligen Waldgebiet liegt die Klosterkirche Marienrode, die den Mittelpunkt des Ortes ausmacht. Das Gelände lädt nicht nur zu einem schönen Spaziergang, sondern auch zum längeren Verweilen ein.

St. Mauritius

Die Mauritiuskirche am Moritzberg gilt als Mittelpunkt von Trauungen und anderen feierlichen Zeremonien. Mit ihrem traumhaft schönen Innenhof hinterlässt die St. Mauritius einen grandiosen Eindruck – einen Besuch ist diese Kirche alle Mal wert!

Mauritiuskirche Hildesheim

Mauritiuskirche Hildesheim